
Am 10. September ist Welttag der Suizidprävention. Aus diesem Anlass startet der Berliner Verein Freunde fürs Leben e.V. zusammen mit vielen weiteren Akteuren aus den Bereichen Suizidprävention und Seelische Gesundheit die symbolische Großaktion 600 LEBEN. Die Zahl 600 steht für 600 Jugendliche und junge Menschen, die jedes Jahr in Deutschland durch Suizid sterben. Die Berliner Sparkasse unterstützt diese außergewöhnliche Art der Forderung nach einer nationalen Aufklärungskampagne zu den Themen Suizid und Depression mit 1.500 Euro aus dem Kiezbudget.
Die Aktion
Jeder kann dabei sein, wenn am 10. September um Punkt 13 Uhr 600 Menschen vor dem Brandenburger Tor zu Boden fallen. Die Aktion des Vereins Freunde fürs Leben e.V. will damit möglichst viele Politiker für das Thema Suizid sensibilisieren. Denn die 600 Personen bleiben so lange liegen, bis anwesende Politiker oder Vertreter aus dem Gesundheitsbereich ihnen die Hand reichen und ihnen aufhelfen. Zahlreiche Politiker und Vertreter aus dem Gesundheitsbereich wurden im Vorfeld zur Aktion eingeladen. Sie wissen, dass am 10. September 600 Menschen auf ihre Hilfe warten. Sie sind aufgefordert, ihnen die Hand zu reichen – als Zeichen dafür, dass sie die Betroffenen und deren Angehörige nicht alleine lassen und einen Beitrag leisten wollen, um in Zukunft möglichst viele Suizide zu verhindern.
Ein Thema, das Bettina Binzenhöfer, Beraterin im FirmenCenter Charlottenburg, schon heute nicht kalt lässt. Mit ihrer Kundin Catharina Woitke, Vereinsleiterin von Freunde fürs Leben, kam sie über den Verein auf das Kiezbudget zu sprechen. Catharina Woitke sprach Bettina Binzenhöfer kurze Zeit später wegen einer Finanzierungslücke bei der 600 LEBEN-Aktion an. Mit Erfolg. Auch über seine Facebook-Seite machte der Verein seiner Freude Luft: „Die Berliner Sparkasse unterstützt die Aktion 600 Leben. Wir finden das großartig und freuen uns über den Support.“
Hintergrund
Jedes Jahr sterben in Deutschland 600 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren durch Suizid. 10.000 Menschen sind es insgesamt in Deutschland. Somit sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Drogen und AIDS zusammen. Es ist die zweithäufigste Todesursache bei jungen Menschen zwischen 15 und 29 Jahren (WHO 2014).
Freunde fürs Leben e.V. klärt seit 2001 Jugendliche und junge Erwachsene über die Tabu-Themen Depression und Suizid auf. Der Verein holt Jugendliche dort ab, wo sie sich ohnehin aufhalten – im Internet und in sozialen Netzwerken. Über die Webseite, den YouTube-Kanal und durch Events bietet er einen niedrigschwelligen und modernen Zugang zu diesen sensiblen Themen. Denn von offizieller Seite, wie etwa von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, gibt es bisher keine Aufklärungskampagne.